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IHHT Zelltraining – mitochondriale Medizin

Die Mitochondrien sind die Kraftwerke, die in grosser Zahl in jeder Körperzelle vorhanden sind. Sie sind wichtig für Stoffwechsel– und Energieleistung, sowie Entgiftungsvorgägne. Mithilfe von Sauerstoff und der Nahrung kommt es in den Mitochondrien durch die Umwandlung von ADP in ATP zur lebenswichtigen Energiegewinnung.

Die Mitochondrien haben eine eigene DNA  und sind sehr empfindlich auf verschiedene Schädigungen. Wirkungen von freien Radikalen, Toxinen und Umweltgiften können die Mitochondrien genauso schädigen wie Entzündungen, bakterielle oder virale Infekte, Medikamente oder psychischer oder physischer Stress.

Einmal geschädigte Mitochondrien vermehren sich zwar weiter, sind aber nicht mehr richtig funktionsfähig und behindern die noch gesunden Mitochondrien. Zudem vermehren sich beschädigte Mitochondrien schneller als gesunde!

Viele Krankheitsbilder, die wir schulmedizinisch kaum behandeln können, beruhen auf einer gestörten, mitochondrialen Funktion. Im Vordergrund stehen alle Erschöpfungssyndrome, sei es aufgrund von psychischem oder physischem Stress oder auch als Folge einer Infektionskrankheit.

Mitochondrial bedingte Krankheiten

Folgende Liste zeigt mögliche mitochondrial bedingte Krankheiten auf:

  • Erschöpfungssyndrome

  • Burnout

  • Bluthochdruck

  • Infektanfälligkeit

  • Virusinfektionen (Herpes, Epstein-Barr, Hepatitis etc.)

  • Bakterieninfektionen (chronische Borreliose etc.)

  • Pilzinfektionen (Candida, Schimmelpilze etc.)

  • Depressionen

  • Durchblutungsstörungen (Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall)

  • Immunschwächen

  • AIDS

  • Allergien

  • Autoimmunerkrankungen

  • ADHS

  • Alterserkrankungen (Alzheimer, Parkinson, Demenz)

  • Krebs

  • Hormonstörungen

  • Vorzeitiges Altern

  • Verbesserung der Steroidbiosynthese, insbesondere der Coenzym Q10 Synthese, aber auch von Steroidhormonen inkl. Testosteron,  Östrogen, Progesteron

  • Balancierung des vegetativen Nervensystems, Stimulation des sympatho–adrenalen Status (bessere Stressresistenz)

  • Verbesserung der zellulären Energiegewinnung aus Kohlenhydraten/Fetten, dadurch Gewichtsabnahme

  • Aufbau zellulärer Stickstoffmonoxidspeicher (verbesserte Durchblutung, Blutdrucksenkung)

  • Erhöhung der zellulären Radikalstresstoleranz

  • Aktivierung der Stammzellreserve

  • Schnellerer Abbau von Laktat

  • Leistungssteigerung des kardiovaskulären Systems, Senkung des Ruhepulses

  • Erleichterte Erythropoietinproduktion und Stimulierung der Erythropoese, damit verbesserte Durchblutung der Organe und Muskeln

  • Verbesserte Infektabwehr

  • Anpassung des Atmungssystems (erleichtertes Lungenwachstum, Vergrösserung des Atemminutenvolumens)

  • Vermehrte Zellenergie

Wie kann man eine solche mitochondriale Störung medizinisch beeinflussen?

Neben dem Ausgleich von Mikronährstoffdefiziten steht hier vor allem die Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie, die wir seit 2018 in unserer Praxis anbieten können, im Vordergrund.

Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT)

Intervallhypoxie-Therapien sind seit Jahrzehnten anerkannte Verfahren zur Verbesserung vieler Zellfunktionen und werden v.a. auch im Leistungssport angewendet («train high, live low»). Erst in den letzten Jahren wurde die Kombination von Hypoxie (wenig Sauerstoff) und Hyperoxiephasen (viel Sauerstoff) entdeckt. Dieses Training kommt ursprünglich aus der russischen Raumfahrt und wird jetzt bei zahlreichen, medizinischen Indikationen erfolgreich angewendet.

 

Bei einer IHHT atmet der Patient abwechslungsweise Luft mit wenig (Hypoxie) und Luft mit viel Sauerstoff (Hyperoxie) ein. Die Sauerstoffkonzentration in unserer Atemluft beträgt 21%. Bei der IHHT werden eine gesteuerte, therapeutische Hypoxie (15 bis 9 Prozent Sauerstoff) und eine Hyperoxie (36 Prozent Sauerstoff) in Intervallen bei normalem Luftdruck eingesetzt.

Die Kombination von hypoxischen und hyperoxischen Reizen wirkt als Trainingsreiz für die Zelle, damit wird das Regenerationspotential der Zelle optimal steuerbar.

In der hypoxischen Phase werden erschöpfte, nicht mehr voll funktionsfähige «alte» Mitochondrien zerstört und die Vermehrung gesunder, physiologisch «jüngerer» Mitochondrien in den Zellen angekurbelt.

Der Anwender liegt entspannt auf einer Liege und atmet über eine Atemmaske im individuell einstellbarem Intervall hypoxische (O2-reduziert) und hyperoxische (O2-angereichert) Luft ein. Ein vorab eingestellter arterieller Zielwert der Sauerstoffsättigung (SpO2) in der hypoxischen Phase wird durch die intelligente Regelung des O2-Gehaltes in der Atemluft nicht unterschritten (Safety Cut Off). Die Messdaten werden während der Anwendung am Bildschirm angezeigt und zur späteren Auswertung und Dokumentation kontinuierlich aufgezeichnet.

Gerade die kurze, kontrollierte sauerstoffarme Phase ist von Bedeutung: Als starker physiologischer Stimulus für den Körper ruft sie beispielsweise eine erhöhte Produktion von EPO (Erythropoetin) und Wachstumshormonen, HsP70 (molecular chaperones) und Zytoglobinen hervor. Dazu werden in der hypoxischen Phase die geschädigten Mitochondrien zerstört.

In der hyperoxischen Phase dagegen wird der Zelle nicht nur eine «hypoxische Pause» angeboten. Auch die Hyperoxie reguliert die Genexpression der Zelle. Zum Beispiel werden über den Genschalter Nrf-2 zelluläre und Organ-Entgiftungsysteme angeschaltet. Die Zelle wird oxidations-stressresistenter gemacht. Auch kann die Hyperoxie bei chronischen Infekten angewendet werden, bei denen die Bakterien sauerstoffsensibel sind (Bsp. chronische Borreliose).

Wird dem Körper Atemluft mit kontrolliert schwankendem Sauerstoffgehalt zugeführt, entsteht in den Zellen eine erhöhte Menge an Sauerstoffradikalen. Mitochondrien schützen sich gegen die vermehrt produzierten Sauerstoffradikale mit Hilfe von Antioxidanzien. Beschädigte und veraltete Mitochondrien überleben diesen Stress nicht und gehen unter. Das Training bewirkt also eine gezielte, selektive Zerstörung geschädigter Mitochondrien. Dies verursacht einen kurzen, wenige Tage dauernden Energiemangel. Gerade dieser zelluläre Enegiemangel gibt den wichtigen Impuls zur beschleunigten Vermehrung neuer, gesunder Mitochondrien, die nun mehr Raum zur Verfügung haben.

Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT)

Mit der IHHT haben wir eine Methode zur Verfügung, die vielen Patienten mit chronischen, therapieresistenten Beschwerden helfen kann. Eine wirksame Intervall–Hypoxie–Hyperoxie-Therapie besteht aus 10 Sessions à 45 Minuten. Vor der Therapie werden Stoffwechsel– und Herzfrequenzvariabilitiätsmessungen durchgeführt.  Diese Untersuchungen verwenden wir, um die IHHT zu steuern und werden nach 5 Behandlungen und am Schluss wiederholt. So können wir neben dem besseren, subjektiven Befinden des Patienten auch mit objektiven Untersuchungen die Veränderungen  nachweisen. Während den Behandlungen werden mit einer spezialisierten Software und einem Biofeedback-Pulsoxymeter die wichtigsten Parameter wie Sauerstoffsättigung im Blut, Herzfrequenz und Atemmuster gemessen und laufend überwacht. Durch einen ausgeklügelten Biofeedbackmechanismus wird die Trainingsintensität automatisch gesteuert.

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